Eine reiche Woche mit politischer Bildung an der Oberlin

Mo , 27.1. NS-Dokumentationszentrum: „tell me about yesterday tomorrow“ (13W)

Der 27. Januar ist ein besonderer Tag in der deutschen Geschichte. Im Jahr 2020 jährt sich der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 75. Mal.  Aus diesem Anlass öffnete das NS-Dokumentationszentrum auch an einem Montag seine Räume und gewährte Besucher*innen Möglichkeiten des Gedenkens. Für die Klasse 13 W unserer Schule gab es eine fachkundige Führung  durch die Sonderausstellung „Tell me about yesterday tomorrow“. Werke von verschiedenen zeitgenössischen Künstler*innen widmen sich den Fragen der Verfolgung, der Ausgrenzung, der Schuld, der Verdrängung und der Verantwortung. Überall reichen die Fragestellungen in unsere Gegenwart hinein. Die Bedeutung der Erinnerung wird so direkt erfahrbar. Im Ausstellungskatalog heißt es zurecht dazu: „Für die Zukunft unserer Demokratien spielt Erinnerung eine unerlässliche Rolle. Sie schafft ein Bewusstsein nicht nur für die historischen Bedingungen, die zu Ausgrenzung, Abwertung und Zerstörung führten, sondern auch für unsere Verantwortung dafür, dass sich diese von Menschen geschaffenen und beeinflussten Prozesse nicht wiederholen.“

Di, 28.1. Werkstattgespräch mit Bernd Kastner, Journalist der SZ

Wie gut es tut, wenn in politisch und gesellschaftlich aufgeheizten Zeiten ein Journalist besonnen, umsichtig und sachlich versiert formuliert, konnten die Schüler*innen der 12A erleben. Bernd Kastner stellte sich 90 Minuten lang den oft auch persönlichen Fragen. Sie reichten von seinem Werdegang als Journalist, über sein Schreiben und Recherchieren, im Besonderen auch über sein Schwerpunktthema Migration und Integration bis hin zu seiner persönlichen Haltung zu politischen Positionen. Neben interessanten Informationen über journalistisches Arbeiten erlebte das Publikum, wie man Bedenken über politische Entwicklungen auch ohne Hetze und emotionales Zündeln, aber auch ohne auszuweichen formulieren kann. Eine beeindruckende Doppelstunde!

Do 30.1. Jugend debattiert, Schulwettbewerb

Die Entscheidung, wer unsere Schule beim Regionalwettbewerb vertreten wird, ist gefallen. In zwei spannenden Debatten traten je vier Schülerinnen gegeneinander an und diskutierten in der ersten Runde das Thema, ob SUVs in Innenstädten verboten werden sollen. In der Finalrunde die Plätze zu vergeben war dann für die Jury, bestehend aus eigens dafür ausgebildeten Schüler*innen und Lehrkräften, richtig schwer, denn alle vier Debattantinnen vertraten ihre Position zur Frage: „Soll ein Fach ‚ökologisches Verhalten‘ in allen Jahrgangsstufen aller Schularten eingeführt werden?“ wortgewandt und mit schlagkräftigen Argumenten. Gespannt erwarten wir, wie sich unsere Schülerinnen Anita Zissler und Antonia Müller am 20. Februar auf der nächsten Wettbewerbsebene schlagen werden.

Freitag. 31.1 Tag freier Schulen: Dr. Markus Büchler

Tag der freien Schulen – Tür auf – Kommunalpolitiker schenken eine Unterrichtsstunde

Eine Initiative der freien Schulen hat es sich zum Anliegen gemacht, das politische Interesse von Schüler*innen zu fördern und einen direkten Kontakt mit Vertretern der Politik zu unterstützen. Im Rahmen dieser Aktion durften wir an unserer Schule den Landtagsabgeordneten Dr. Markus Büchler (Bündnis 90/Die Grünen) begrüßen.

Auf eine intensive Gesprächsrunde hatte sich die Klasse 13 C vorbereitet. Die Schüler*innen fragten kritisch und offen: Wie schaffen wir die Energiewende? Wie geht es weiter mit der deutschen Autoindustrie? Welche Wege gibt es aus dem Verkehrschaos? Zur Überraschung vieler im Klassenraum gab es auf diese Fragen keine phrasenhaften Ausführungen, sondern Markus Büchler begann stets mit einer klaren Analyse der Situation, gefolgt von konkreten Vorschlägen, wie die Zukunft gestaltet werden kann. Dabei verschwieg er keineswegs die Herausforderungen, die auf diesem Weg vor uns liegen.  Markus Büchler hat die Klasse durch seine Sachlichkeit, seine Offenheit und sein Engagement tief beeindruckt: Aus geplanten 45 Minuten wurden schließlich 60 Minuten.  Die abschließende Bitte des Politikers, am 15. März zur Wahl zu gehen, war ein klares Statement für die Demokratie und die Bedeutsamkeit demokratischer Teilhabe.